Jan-Frédéric van Espe ist ein äußerst kultivierter virtueller Künstler. Deshalb wäre es natürlich falsch zu sagen, dass es ihn nicht gibt. Jan-Frédéric van Espe ist vielmehr die personifizierte Freiheit, denn er ist frei von der Belastung einer Identität. Er selbst ist reine Kunst, denn er ist überall und nirgends, er ist Jeder und Niemand.

 

Jan-Frédéric van Espe ist lebendiger Beweis für die Kraft der Gedanken, denn seine Vita ist erdichtet und doch Wahrheit in der Betrachtung derer, die sie sich ausgedacht haben und jener, die sie annehmen. Sein Dasein ist eine Verneinung des Bekannten, sein Werk ist so absurd wie der Erschaffer selbst. Jan-Frédéric van Espe ist ein Phantast, der alle, die ihn kennen oder zu kennen glauben, und sogar jene, die ihn nicht kennen wollen, gleichsam zu Phantasten macht.

 

Er ist flüchtig und bleibend, denn er lebt ausschließlich in den Köpfen der Betrachter seiner Werke. Seine stets veränderliche Existenz ist einzig Summe aus Gedanken wie auch seine Arbeiten, von denen Sie hier einige finden, so Sie denn suchen.

Jan-Frédéric van Espe könnte also im November 1962 in Rangun, Birma, geboren sein, als Sohn eines holländischen Vaters, der als Architekt international tätig ist, entfernter Cousin des britischen Reporters Max Headroom. Die Mutter ist Deutsche, arbeitet für ein staatsnahes Unternehmen in Pullach bei München.

 

Van Espe wächst auf in Hongkong, Zürich, Madrid und Köln, wo er 1987 Abitur macht, um anschließend ein Architektur- und Design-Studium in Berlin aufzunehmen. Schon während des Studiums veröffentlicht van Espe künstlerische Arbeiten in einer kleinen Berliner Galerie. Wenige weitere, teils private Ausstellungen folgen. Obwohl sie in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werden, verkaufen diese Ausstellungen stets alle Werke innerhalb weniger Tage. Dem Vernehmen nach lebt und arbeitet van Espe seit einigen Jahren unter Pseudonym in einem kleinen süddänischen Dorf.

»Kunst entsteht, wirkt, lebt und verändert sich ausschließlich im Kopf des Betrachters«, so van Espe über van Espe. »Je mehr Freiräume dieser hat, desto besser. Warum soll nicht auch der Künstler genau dort - und nur dort - beheimatet sein, wo seine Kunst wirkt?« Über Motive, Inspirationen und sein Privatleben will van Espe keine Informationen weitergeben; ein Foto von ihm gibt es der Natur der Sache nach nicht, lediglich einen Scherenschnitt mit Deckel.